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«Im Atelier herrscht ein Gefühl von Zusammengehörigkeit und gegenseitiger Unterstützung. Man spürt viel Humor, Akzeptanz und Respekt. Es ist ein Ort, an dem jeder so sein darf, wie er ist.»

Manuela Zettel, Leiterin Atelier 

Wie läuft der Alltag im Atelier ab?

Unser Alltag ist bunt und lebendig und beginnt um 8.00 Uhr, wenn die ersten eintreffen.

Wir begleiten 13 erwachsene Menschen mit unterschiedlichen Unterstützungsbedarfen und gestalten den Tag gemeinsam. Unser Angebot besteht aus verschiedenen kreativen Tätigkeiten, Kochen und Backen, Lebenspraktischen Tätigkeiten und wir führen zusammen das Café Kuriosum welches ein zentraler Begegnungsort in der WBM ist.

Flexibilität ist bei uns wichtig damit wir auf die Bedürfnisse Klientinnen und Klienten eingehen können. So wird der Tag massgeblich von den Besuchern des Ateliers mitbestimmt.

Neben den geplanten Aktivitäten sind uns spontane Momente wichtig. Gemeinsames Lachen, Singen, Spielen und Essen stärkt das Gruppengefühl.

Was die Menschen im Atelier den ganzen Tag leisten ist enorm. Der Fokus liegt zwar nicht darauf, am Schluss der Woche etwas verkaufen zu können – trotzdem verdienen die Menschen des Ateliers genauso viel Anerkennung. Alleine jeden Tag hierhin zu kommen, ist für einige Personen schon eine riesen Leistung.

 

 

Welche kreativen Projekte werden im Atelier besonders gerne gemacht, und warum?

Kochen und Backen sind sehr beliebt! Es ist sinnlich, man schafft gemeinsam etwas Feines und trainiert dabei wichtige Fähigkeiten wie Konzentration und Genauigkeit. Und natürlich ist es einfach schön, am Ende gemeinsam die selbstgemachten Leckereien zu geniessen.

Wichtig bei allen Projekten ist es, dass gesehen wir für wen oder wofür etwas gemacht wird. Das gibt allen gleich eine viel grössere Motivation.

 

Welche Rolle spielt die Kreativität im Leben der Menschen, die im Atelier sind, und wie verändert sie ihren Alltag?

Kreativität ist für die Menschen in unserem Atelier sehr wichtig! Sie hilft ihnen, ihre Fähigkeiten zu entdecken, weiterzuentwickeln und zu erhalten und fördert ihre Selbstwirksamkeit. Durch Malen, Gestalten und Basteln erleben sie sich als kompetent und schöpferisch: «Ich kann etwas erschaffen!» Dies ist enorm wichtig für den Selbstwert.

 

Welche besonderen Talente oder Fähigkeiten gibt es im Atelier, die gefördert werden?

Jeder Mensch hat besondere Talente und Fähigkeiten! Ein besonders gutes Auge für die Fotografie, Musikalität oder auch ein besonderer Sinn für Humor. Im Atelier bieten wir Raum und Unterstützung, um diese Fähigkeiten anzuwenden und weiterzuentwickeln.

 

Kannst du ein Beispiel dafür nennen, wie sich die Persönlichkeit oder die Fähigkeiten einer Person durch das Atelier entwickelt haben?

Die individuelle Entwicklung jedes Einzelnen ist ein zentrales Ziel unserer Arbeit. Wir fördern die Selbstbestimmung und Autonomie der Menschen im Atelier, indem wir sie darin bestärken, eigene Entscheidungen zu treffen und für sich selbst einzustehen. Dazu gehört auch, die Fähigkeit zu entwickeln, "Nein" zu sagen und eigene Grenzen zu setzen.

Aber auch die Grenzen anderer zu respektieren. Konflikte auszuhalten und zu lösen. Diesen Prozess begleiten wir, indem wir die Menschen in ihrer Selbstwirksamkeit stärken und ihnen helfen, ihre Ressourcen zu erkennen und zu nutzen. Wenn wir beobachten, dass die Menschen selbstsicherer und autonomer und werden, sehen wir dies als Indikator für die Wirksamkeit unseres Person-zentrierten Ansatzes.

 

Gibt es Momente, in denen die Erfolge besonders gefeiert werden? Wie sieht das aus?

Oh ja, Erfolge werden bei uns immer gefeiert, egal wie gross oder klein! Das kann bereits beim obligatorischen High-Five beginnen, wenn der Geschirrspüler ausgeräumt wurde. Insgesamt feiern wir indem wir uns gemeinsam freuen.

 

Wie wird reagiert, wenn einzelne Arbeiten und Projekte gezeigt oder gewürdigt werden?

Unsere Klientinnen und Klienten haben allen Grund, stolz auf ihre Leistungen zu sein. Veranstaltungen wie die offene Werkstatt oder das Chlousekafi sind für sie besondere Highlights. Sie bieten die Möglichkeit, einem grösseren Publikum zu zeigen, was sie tun und Anerkennung zu erfahren.

 

 

Wie schaffen es die Mitarbeitenden, ein Umfeld zu schaffen, in dem sich alle – unabhängig von ihren Fähigkeiten – wertgeschätzt und gehört fühlen?

Indem wir jedem Menschen mit Empathie und Respekt begegnen, aktiv zuhören und individuell auf Bedürfnisse eingehen. Wir schaffen eine Atmosphäre des Vertrauens, in der sich alle trauen, sich zu öffnen und ihre Meinung zu äussern.  Vielfalt wird als Bereicherung gesehen und jeder Beitrag wertgeschätzt, egal wie klein er scheint.

 

Welche speziellen Ansätze nutzt ihr, um Menschen mit Beeinträchtigungen zu unterstützen und einzubinden?

Wir setzen auf einen personzentrierten Ansatz, bei dem die individuellen Bedürfnisse und Stärken im Mittelpunkt stehen. Ressourcenorientierung, Inklusion und Empowerment sind wichtige Prinzipien unserer Arbeit. Wir fördern die Selbstbestimmung und Teilhabe der Menschen und beziehen sie aktiv in Entscheidungen ein. Ganzheitlichkeit und Lebensweltorientierung helfen uns, die Unterstützung optimal an die Bedürfnisse anzupassen.

Bei diesen Ansätzen schaut man jeweils den Menschen als Ganzes an. Was sind seine Vorlieben, wie gestaltet er seine Freizeit, wie wird die Welt gesehen.

 

Wie fördert das Atelier die sozialen Interaktionen und das Gemeinschaftsgefühl?

Das Atelier ist ein Ort der Begegnung! Die Klienten arbeiten zusammen, helfen sich gegenseitig und tauschen Ideen aus. So entstehen Gespräche und Interaktionen und manchmal auch Konflikte.

Gemeinsames Erleben und das Arbeiten an einem gemeinsamen Ziel fördern den Zusammenhalt und das Gemeinschaftsgefühl.

Auch das Kuriosum fördert soziale Interaktionen, da sich dort Leute aus der WBM aber auch externe Personen aufhalten, Kaffee trinken und päuselen. So entstehen verschiedenste Interaktionen mit dem Atelier.

 

Wie unterstützt das Team des Ateliers die Menschen bei der Überwindung von Herausforderungen und bei schwierigen Aufgaben?

Wir unterstützen die Menschen im Atelier individuell, indem wir ihnen bei Herausforderungen zur Seite stehen, wenn nötig Unterstützung bieten und sie ermutigen, eigene Lösungen zu finden. Dabei setzen wir auf geduldige Begleitung und positive Verstärkung.

Weiss jemand beispielsweise nicht, welchen Farbstift für eine Karte verwendet werden soll und dies bei der Person Stress verursacht – so versuchen wir die Frage anders zu formulieren, damit selbstständig eine Auswahl getroffen werden kann. In diesem Beispiel wäre das: «Welches ist denn deine Lieblingsfarbe?»

 

Wie trägt die Arbeit im Atelier zur Selbstbestimmung und zum Selbstwertgefühl bei?

Im Atelier können die Klienten eigene Ideen umsetzen, Entscheidungen treffen und ihre Kreativität frei entfalten. Das stärkt die Selbstbestimmung. Durch das Erleben von Erfolgserlebnissen und die Anerkennung ihrer Leistungen gewinnen sie an Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl.

 

Was bedeutet Inklusion im Atelier und wie wird das im Alltag sichtbar?

Inklusion im Atelier bedeutet, dass alle Menschen, unabhängig von ihren Fähigkeiten, teilhaben und sich einbringen können. Im Alltag zeigt sich das durch individuelle Unterstützung und die Wertschätzung aller Beiträge.

 

Was sind die häufigsten positiven Rückmeldungen, die du von den Menschen mit Beeinträchtigungen über das Atelier erhältst?

Umarmungen! Und wenn sie sich in ihren Ferien bei uns melden. Die häufigsten positiven Rückmeldungen sind, dass sie sich im Atelier wohl fühlen und sie gerne hierherkommen. Dass ihnen die Tätigkeiten Freude machen. Viele schätzen auch die entspannte Atmosphäre und die Begegnungen in der WBM.

 

Wie würdest du das Gefühl des Zusammenlebens und der Gemeinschaft im Atelier beschreiben?

Im Atelier herrscht ein Gefühl von Zusammengehörigkeit und gegenseitiger Unterstützung. Man spürt viel Humor, Akzeptanz und Respekt. Es ist ein Ort, an dem jeder so sein darf, wie er ist.

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